Schuldenberg in Milliardenhöhe

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Konsolidierungskonzept unter Rot-Grün nicht in Sicht

● Nur Symbolpolitik im Rathaus 
● Stadt bald handlungsunfähig?

Die Stadt Braun­schweig befindet sich in einer hochdra­ma­ti­schen Haushalts­lage. Bis zum Jahr 2029 werden sich ihre Verbind­lich­keiten bis auf zwei Milli­arden Euro addieren. Das ist nicht etwa ein Horror­sze­nario von Kritikern, die SPD-Oberbür­ger­meister Thorsten Kornblum und seiner rot-grünen Ratsmehr­heit nicht wohlge­sonnen sind, sondern das ist die bittere Realität nach einem Jahrzehnt verkorkster Haushalts­po­litik.

Finanzdezernent legt besorgniserregende Zahlen vor

Genau diese Summe legte der umstrit­tene Dezernent Christian Geiger in seiner mittel­fris­tigen Finanz­pla­nung dem Rat der Stadt vor. Geiger sagte in der Sitzung, die Lage sei sehr ernst und, dass es so nicht weiter­gehen könne. Damit ist klar: Die CDU-Ratsfrak­tion verwei­gerte seiner­zeit die von Kornblum vorge­schla­gene Wieder­wahl Geigers aus gutem Grund.

Die Prognose für das Jahr 2029 könnte kaum schlimmer sein. Bis dahin hat die Stadt, so die Planung, zwei Milli­arden Verbind­lich­keiten aus langfris­tigen Krediten, Überzie­hungs­kre­diten und kredit­ähn­li­chen Geschäften in Anspruch genommen. Liqui­di­täts- und Inves­ti­ti­ons­kre­dite machen in der Addition bereits 2026 eine Schul­den­last von 1.000.000.000 Euro aus. Dafür werden rund 30 Millionen Euro Zinsen pro Jahr fällig. Für diese Summe könnten 200 Erzie­he­rinnen, 200 Kranken­pfleger und 200 Sozial­ar­beiter an Schulen beschäf­tigt werden.

„Die Haushalts­po­litik der vergan­genen Jahre unter SPD-Führung offenbart, dass Rot-Grün der politi­sche Wille fehlt, energisch gegen die fatale Verschul­dung anzugehen. Die laufenden Verwal­tungs­aus­gaben übersteigen deutlich dauerhaft die Einnahmen. Für keinen privaten Haushalt, keine Firma und auch keine Kommune ist das akzep­tabel. Gerade mit Blick auf nachfol­gende Genera­tionen ist die Haushalts­po­litik von Kornblum ein Desaster. Denn die Jungen werden für dessen Verfeh­lungen in Form erdrü­ckender Zinslast büßen müssen“, kriti­siert Claas Merfort, finanz­po­li­ti­scher Sprecher der CDU-Ratsfrak­tion.

Schuldenwachstum könnte neue Dimensionen erreichen

Die Stadt ist wie schon einmal 2001 in einer katastro­phalen Lage. Damals betrug der Schul­den­berg aus Defiziten und Kredit­markt-Schulden rund 475 Millionen Euro. Auch damals schien die Situation ausweglos, bis bei der Kommu­nal­wahl 2001 CDU und FDP eine bürger­liche Mehrheit gewannen und Gert Hoffmann (CDU) Oberbür­ger­meister wurde. Er hatte die OB-Wahl unter anderem mit dem Verspre­chen gewonnen, den Schul­den­berg abzubauen. Und das gelang ihm.

Ein erneutes Konso­li­die­rungs­kon­zept, wie es die CDU-Ratsfrak­tion immer wieder forderte, hat SPD-Oberbür­ger­meister Kornblum nicht einmal ansatz­weise in seinen Überle­gungen. Seine Sparvor­schläge kommen über den Status einer Symbol­po­litik nicht hinaus.

„Der Oberbür­ger­meister ist in der Pflicht, endlich schlüs­sige und wirksame Sparvor­schläge vorzu­legen. Die Situation verträgt keinen Aufschub mehr. Denn es wird von Jahr zu Jahr nur schlimmer und die Handlungs­spiel­räume verschwinden“, warnt Claas Merfort aus der CDU-Ratsfrak­tion.

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