Noch ist die Rettung möglich

Gebäude Klostergut 51 in Riddagshausen
Gebäude Klostergut 51 in Riddagshausen ©BiF

Das Klostergut Riddagshausen soll in seiner Gesamtheit und gemeinnützigen Struktur erhalten bleiben

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Es ist kurz vor zwölf, um das Klostergut Riddags­hausen doch noch in seiner Gesamt­heit und in seiner gemein­nüt­zigen Struktur zu retten. Die Volkwagen AG erwarb den ehema­ligen Gutshof im Jahre 1979 für 1 Deutsche Mark mit allen dazuge­hö­rigen Rechten und Pflichten. Mehrere Veröf­fent­li­chungen belegen den Konsens von Stadt Braun­schweig, VW und der damaligen Bürger­schaft Riddags­hausen (heute Förder­verein Riddags­hausen), dass der besondere Wert der Liegen­schaft erhalten und eine Zersplit­te­rung der Eigen­tümer verhin­dert werden soll. Doch jetzt schert Volks­wagen aus und will die Gebäude Kloster­gang 51 und 51 B mit Gewinn verkaufen.

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Nutzungsbeschränkung liegt vor

Die Stadt war seiner­zeit im guten Glauben, mit Volks­wagen als Partner eine solide, seriöse Lösung auf Dauer gefunden zu haben und war mit Planungs­leis­tungen in erheb­liche Vorleis­tung getreten. Sie hat sich ganz offen­sicht­lich getäuscht, wie sich jetzt heraus­stellt. Im Grundbuch ist für die Erbbau­rechte eine Nutzungs­be­schrän­kung der Stadt Braun­schweig für eine Bildungs- und Tagungs­stätte einge­tragen (14. Februar 1984). Bei einer anste­henden Veräu­ße­rung des Erbbau­rechts für die Liegen­schaften müssen Bewerber bei Abgabe eines Kaufan­ge­bots ein detail­liertes Nutzungs­kon­zept vorlegen. Darauf verzichtet die Stadt gegen­wärtig.

Die zum Verkauf angebo­tenen Häuser stehen seit langer Zeit leer und verwahr­losen zusehends, ohne dass Volks­wagen an ihrer Instand­set­zung oder ihrem Schutz arbeiten lässt. Der Denkmal­schutz der Stadt Braun­schweig verlangt von Volks­wagen ein Sanie­rungs­kon­zept. Die Doppel­haus­hälfte (Kloster­gang 51B) hat Schäden am Dachstuhl. Eine denkmal­ge­rechte Sanierung ist aufwändig, das Haus müsste gesichert werden. Die städti­sche Vorgabe für die Sanierung wurde bereits mehrfach verlän­gert. Durch den Verkauf mit Gewinn will sich Volks­wagen offenbar seiner vertrag­lich verein­barten Verpflich­tung zur Denkmal­pflege entziehen. Die aktuell schwie­rige Wirtschafts­lage des Unter­neh­mens dürfte dieses Ansinnen verstärken.

Alternative ist möglich

Schon einmal haben die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz, die Evange­li­sche Stiftung Neuerke­rode und die Richard Borek Stiftung für das Klostergut Riddags­hausen ein wegwei­sendes Konzept zum Erhalt, denkmals­ge­rechter Sanierung und Nutzung des ehema­ligen Kloster­areals gefunden. 2013 hatten denkmal­ge­schützte Gebäude wie die Kloster­kirche, die Gaststätte „Grüner Jäger“, der Jägerhof in der Buchhorst und die sogenannte Lange Reihe in Riddags­hausen einen hohen Sanie­rungs­stau. Die Stadt überließ der SBK die Gebäude, die von der ESN in Erbpacht übernommen wurden. Dieses Konzept könnte auch für die Gebäude Kloster­gang 51 und 51 B angewendet werden, wenn Volks­wagen zustimmt.

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