● Dafür ist Geld da
● Kopfschütteln bei Mitarbeitern
Das Städtische Klinikum Braunschweig (SKBS) setzt gegenwärtig seine komplett neue Marketinglinie um. Das fängt bei Geschirr an, geht über Garderobe von Ärzten und Krankenschwestern, über Briefpapier und Internetauftritt bis hin zu Hinweisschildern. Auf Anfrage der CDU-Ratsfraktion teilte die Stadt mit, dass Kosten für Analyse und Erstellung der Marke in Höhe von 143.000 Euro sowie für den Markenprozess 325.000 Euro entstehen würden. Ob es dabei letztlich bleiben wird, ist offen. Die Ankündigung im Jahr 2022 kam zu dem Zeitpunkt, als Mitarbeiter im Klinikum angewiesen wurden, jedes Blatt Papier doppelseitig zu bedrucken.
Marketing statt Patientenwohl? Klinik-Mitarbeiter üben Kritik
Der Erste Stadtrat und Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums, Christian Geiger, äußerte sich auf die Anfrage der CDU: „Eine Maßnahme ist dann wirtschaftlich vorteilhaft, wenn der Nutzen die Kosten übersteigt. Obgleich der Nutzen des Markenbildungsprozesses zum jetzigen Zeitpunkt monetär nicht exakt beziffert werden kann, begleitet die Verwaltung die Zielsetzung des Städtischen Klinikums positiv, durch Schaffung einer überarbeiteten Markenidentität seine Anziehungskraft auf Patienten, Mitarbeitende und die Bevölkerung nachhaltig zu stärken …“ Die Reaktionen der Mitarbeiter waren kritisch: „Geldverschwendung … Überall wird gespart, zum Beispiel am Patientenessen, bei den Reinigungskräften. Die Patienten erinnern sich nicht an ein Logo, sondern daran, wie sie versorgt wurden.“