Private Initiative: Schmierereien am Bauzaun der Stadthalle überstrichen
● Einigung mit Vermieter
● Stadt sah keine Möglichkeit
Es war ein langer Weg, bis die gesprühten Schmierereien am Bauzaun rund um die Stadthalle überstrichen werden durften. So schnell, wie sie entstanden waren, so schnell hätten sie eigentlich auch wieder entfernt werden können, wenn da nicht sogenannte bürokratische Hürden im Wege gestanden hätten. Da der Zaun nicht der Stadt gehört, sondern nur gemietet ist, konnte die Verwaltung die private Reinigung nicht genehmigen. Der Anruf einer privaten Stiftung beim Vermieter der Bauabsperrung genügte allerdings, um schnell Klarheit zu schaffen. Drei Arbeitskräfte benötigten nur einen halben Tag, um die Schmierereien zu überstreichen.
Der Stiftung, die mit Stadt, Polizei und dem Verein Graffiti-Ex zum gut funktionierenden Anti-Graffiti- Netzwerk gehört, ist ein sauberes Braunschweig ein großes Anliegen. Deswegen engagiert sie sich dort, wo Stadt und Verein an ihre Grenzen stoßen. So war das auch in diesem Fall. „Wir möchten Sie deshalb bitten, uns mitzuteilen, welche Ideen und Maßnahmen Sie entwickelt haben, für die Beseitigung der Schmierereien am Bauzaun bis 2028“, fragte die Stiftung die städtische Struktur-Förderung Braunschweig GmbH und bot an, auf eigene Rechnung tätig zu werden, sobald die Genehmigung dafür vorläge, denn für die schnelle Entfernung im öffentlichen Raum ist eigentlich die Stadt zuständig.
Private Initiative beseitigt Graffiti am Bauzaun der Stadthalle
Die Antwort der städtischen Struktur- Förderung Braunschweig GmbH ließ nicht auf höhere Priorität schließen: „Unsere Versuche, mit der Firma zur ‚Gestaltung‘ des Bauzauns einen Konsens zu finden, werden gerade fortgesetzt. Vor diesem Hintergrund haben Sie sicherlich Verständnis dafür, dass eine konzertierte ‚Gestaltung’ des Bauzauns zur Verhinderung von Schmierereien keine Option für uns ist. Als städtische Tochter verfügen wir auch leider nicht über die Mittel im Projektbudget, eine Bewachung des über 500 Meter langen Bauzauns im öffentlichen Straßenraum zu bezahlen, sodass wir keine Möglichkeit sehen, den leidigen Graffitis etwas entgegenzusetzen.“
Doch darauf ließ es die Stiftung nicht beruhen: Ein Mitarbeiter griff einfach zum Telefonhörer, um in wenigen Minuten mit der den Bauzaun vermietenden Firma eine Lösung zu finden. Rund sechs Wochen waren von der ersten Anfrage an die Stadt bis zum Überstreichen vergangen. Auch bei künftigen Schmierereien auf dem Zaun wird die Stiftung aktiv werden. Jetzt allerdings viel schneller.